Mit dem Freundeskreis Indien ist Pfarrer Antony durch sein Heimatland gereist. Die Münsterländer besuchten dabei viele bedeutende Stätten und Orte im Land der Gegensätze, wie sie es nach der Reise beschreiben. Höhepunkt der Reise war in Kerala, der Heimat des Geistlichen, der Besuch verschiedener Projekte, die der Freundeskreis unterstützt. Zum fünften Mal war Pfarrer Antony mit einer Gruppe aus Sendenhorst, Albersloh und aus seiner ehemaligen Gemeinde inLengerich auf Tour in seinem Heimatland Indien. Bei Infoabenden hatten sich die Teilnehmer intensiv auf dieses Land der Gegensätze vorbereitet. Von Nord- bis nach Südindien führte die Reise durch das Land mit seiner vielfältigen Landschaft – von den Gipfeln des Himalayas bis zur Küste des Indischen Ozeans – und mit seiner 5000-jährigen Geschichte, heißt es im Bericht der Mitreisenden.
Los ging’s in Delhi, einer 22-Millionen-EinwohnerStadt. Dort sei das Straßenbild ärmlich mit sichtbar unterschiedlichen Religionen – es gibt nur zwei Prozent Christen –, und dennoch friedlich von Akzeptanz der Andersdenkenden geprägt. „Das stimmt nachdenklich in Anbetracht der Entwicklungen in der westlichen Welt“, schreibt Anja Kreimer . Die Gruppe besuchte auch Mahatma Gandhis Memorial. Dort studierte sie die Tafeln mit Weisheiten Gandhis, der gewaltfrei für ein freies Indien gekämpft hat, und sie habe in den Aussagen sogar Parallelen zur Bergpredigt erkennen können.
In Agra besuchen die Gäste das Taj Mahal , ein 58 Meter hohes und 56 Meter breites Mausoleum, das auf einer Marmorplattform in der Form einer Moschee errichtet worden war, und auch das „Rote Fort“, eine Festungs- und Palastanlage aus der Epoche des Mogulreiches, die seit 2007 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Mit dem Zug fuhren die Westfalen in den Norden nach Amritsar, besuchten dort den Goldenen Tempel, das höchste Heiligtum der Sikh, und erlebten den militärischen Wachwechsel an der indisch-pakistanischen Grenze. Die Gruppe flog weiter nach Mumbai, dem Wirtschaftszentrum Indiens mit 20 Millionen Einwohnern. Ein Drittel der Bevölkerung lebe dort in Slums. Der reichste Einwohner besitze hingegen ein 21-stöckiges Haus für seine siebenköpfige Familie und für 200 Autos: Die Gegensätze bedrückten.
Bei der weiteren Reise standen die Hängenden Gärten, das Gateway of India, Crawford-Market und die Insel Elephanta mit den beeindrucken Steinskulpturen des Hindugottes Shiva auf dem Programm.
Ein weiterer Inlandsflug brachte die Gäste in den Süden Indiens in den Bundesstaat Kerala, der Heimat von Pfarrer Antony. Dabei sei allen auch bewusst geworden, dass in 29 Bundesstaaten Indiens verschiedene Sprachen gesprochen und mit unterschiedlichen Schriftzeichen geschrieben würden.
Höhepunkt der Reise war in Kerala der Besuch verschiedener Projekte, die der Freundeskreis Indien unterstützt. Dazu gehören ein Heim für körperbehinderte Kinder und eines für geistig behinderte Frauen. „Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Hilfsmittel tatsächlich dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden“, schreibt Anja Kreimer. Pfarrer Antony sei regelmäßig im Kontakt und wisse, wo Geld benötigt wird, um sinnvolle Hilfsmittel wie ein Fahrzeug oder technische Geräte zur Unterstützung der Bewegungsfähigkeit der Kinder anschaffen zu können. Ein Besuch beim Bischof rundete den Tag ab. Dort wurden weitere Spenden übergeben, mit denen das Bistum die Einrichtungen unterstütze.
Auf der weiteren Reise erfuhren die Besucher einiges über die Arbeit auf Kautschuk- und Teeplantagen, über Gewürze, über die Menschen in Indien, über das in der Welt einzigartige Kastensystem, über Hochzeitstraditionen, Schul- und Ausbildungssysteme und vieles mehr. „Vor allem erlebten wir ein Land, in dem uns Menschen farbenprächtig, offen, freundlich und ehrlich begegneten, egal welcher Religion, Herkunft und Einkommensschicht sie angehören“, berichtet Anja Kreimer. „Wir haben das Leben in den Bergen gesehen, mit vielen christlichen Pilgerstätten, durften auf Elefanten reiten und haben zum Schluss die Ruhe am Strand des arabischen Meeres und das Leben in den Backwaters auf einem Hausboot erlebt.“